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Kathedrale. SEVILLA. 9. Route. 65 endenden mittleren Aufsatz (93m) schmückt der Girardillo, eine
Windfahne.

Die *Besteigung (S. 63) lohnt besonders gegen Abend, Eingang durch
die Tür in der SO.-Ecke; eine bequeme Rampe von 35 Absätzen und 16
Treppenstufen führen auf die erste Galerie, wo die Glocken hängen und
sich eine unbegrenzte Aussicht öffnet.

In der Calle de Alemanes, an der Nordseite der Kathedrale, ist
der Haupteingang zum *Patio de los Naranjos (Pl. F 3;
Orangenhof), dem ehem. Hof der Moschee. Die Puerta del Perdón
(Tor der Gnade), das stattliche Eingangstor, stammt noch aus der
Maurenzeit; die bronzebeschlagenen *Türen und Türklopfer, im
Mudéjarstil, und die Bildwerke (1519) sind christliche Zutaten. Das
alte Artesonado-Dach ist 1833 durch einen Turm ersetzt worden.

In dem malerischen Hofe, wo sich die Gläubigen einst an dem
Reinigungsbrunnen (al-mîdâ) durch Waschungen zum Eintritt in
den Betsaal vorbereiteten, hat man geradeaus die Kathedrale, r.
das Sagrario (S. 67), l. die Biblioteca Colombina, die 1539 von
Kolumbus’ Sohn, Fernando Colón, gestiftete Dombibliothek; über
ihr erblickt man die Giralda.

Aus dem Orangenhof führen die Puerta de los Naranjos und die
(l.) Puerta del Lagarto in die Kathedrale. Wir betreten sie jedoch
besser von W. her, wo die Calle del Gran Capitán vorüberführt.

Die **Kathedrale (Pl. F 3; Besuchszeit s. S. 62), einer der
größten und reichsten gotischen Dome der gesamten Christenheit,
nimmt die Stelle der 1171 von Jûsuf Abû Jakûb (S. 63) erbauten
Hauptmoschee der Mauren ein. Sie wurde 1402 von unbekannten
(deutschen?) Baumeistern begonnen und im wesentlichen 1506
vollendet; die bereits 1511 eingestürzte Kuppel wurde bis 1517
nach dem Entwurf des Juan Gil de Ontañón und, nach dem aber-
maligen
Einsturz (1888), von Casanova erneut.

Die erst 1827 vollendete Westfassade zeichnet sich, wie die
Ostfassade, durch den Reichtum an Portalskulpturen aus; hervor-
zuheben
an den beiden Nebentoren, der Puerta del Bautismo (l.) und
der Puerta del Nacimiento (r.), die halbnordischen *Tonfiguren von
Pedro Millán (ca. 1500).

Das *Innere ist fünfschiffig mit zwei Kapellenreihen, nicht aus-
ladendem
Querschiff, Choreinbau und Capilla Mayor. Die Länge be-
trägt
ohne die Capilla Real 116,9, die Breite 76m, das Mittelschiff
des Langhauses hat bei 16,1m Breite eine Höhe von 40,3m, die Seiten-
schiffe
sind 10,9m breit und 26m hoch. Der Marmorfußboden stammt
aus dem XVIII., die schönen Glasgemälde aus dem XVI.-XIX. Jahr-
hundert
. Das Gitter (reja) und das gotische Stuhlwerk (sillería) des
Chors sind bei dem letzten Einsturz der Kuppel großenteils zerstört
worden. Der gewaltige Hochaltar (retablo), in der Capilla Mayor,
ist ein Hauptwerk gotischer Holzskulptur (1482-1564).

Die Seitenkapellen und die Sakristeien bilden eine Art